Webinar: Krank, leistungs- und verhaltenseingeschränkt durch Defektzucht: Folgen und mögliche Auswege
Seine Bücher „Das Kuscheltierdrama“ und „Geschundene Gefährten“ haben den Tierpathologen und Univ.-Prof. Dr. Achim Gruber bekannt gemacht. Durch seine enorme Kompetenz hat er eine breite Öffentlichkeit geschaffen für die Risiken moderner Rasse- und Defektzucht. In einer Zeit, in der erste Länder Qualzuchtrassen komplett verbieten wollen, weil bisherige Appelle wenig Wirkung gezeigt haben gegen züchterische Uneinsichtigkeit und die Gleichgültigkeit des Marktes.
Gendefekte, beim Menschen absolut unerwünscht, werden bei Hunden und Katzen vielfach zweckorientiert züchterisch gefördert, noch häufiger als schön und „exotisch“ kultiviert. Bei vielen Rassen gehören die Ausprägungen von Gendefekten zum festgeschriebenen Rassestandard, ungeachtet der gesundheitlichen Folgen: Extrem verkürzte Schnauzen, Ringelschwänze oder Schwanzlosigkeit, verkrümmte und stark verkürzte Beine, enorm viel Fell, Faltenhaut, Riesen- oder Miniaturwuchs, Rundköpfe und Schädeldeformation, bestimmte Farbschläge und vieles mehr. Sie haben alle eines gemeinsam: Betroffene Tiere tragen ein stark bis extrem erhöhtes Krankheitsrisiko. Viele sind nur eingeschränkt trainierbar und in ihrer Kommunikation mit uns und Artgenossen mehr oder weniger stark eingeschränkt.
Wer könnte das Thema besser vermitteln als Prof. Achim Gruber. Der Geschäftsführende Direktor des Tierpathologischen Instituts der Universität Berlin und Professor an der Tiermedizinischen Fakultät der Freien Universität Berlin hat die Folgen heutiger Rasse- und Defektzucht von Hunden und Katzen täglich vor Augen. Er wird täglich konfrontiert mit dem Leid, das Menschen Hunden und Katzen, aber auch anderen Tieren antun, indem sie sie nach eigenen Idealen modellieren. Ganz gleich, welche Folgen das für die Tiere hat: Hohe Risiken für Atemwegs- und Schädeldeformationen, Haut-, Darm- und Knochenerkrankungen, Bandscheibenvorfälle, Augenprobleme, verkürzte Lebenserwartung – die Leidensliste ist lang.Nach ihrem Tod liegen die Tiere im Dienst von Forschung und Lehre vor ihm auf dem Tisch; oder aber, wenn ihre Halter wissen wollen, woran Seelenhund und Samtpfote gestorben sind. Für etliche Rassen ist es für eine Rückkehr zu gesunden Genen bereits zu spät, für viele fünf vor zwölf, nur sehr wenige Rassen sind noch genetisch gesund.
Wir müssen weg von einer Zucht, die das Wohl der Tiere außer Acht lässt. Nicht nur bei Hunden, auch bei Katzen und Pferden (oder anderen Tieren), die ebensolchen Zuchtrisiken ausgesetzt sind. Unsere Tiere haben wie wir ein Recht darauf, so gesund wie möglich geboren zu werden. Ihr als Trainer und Verhaltensberater für Tiere seid Multiplikatoren, die Wissen weitergeben und wegen ihrer Fachkompetenz gehört werden. Wir hoffen deshalb auf sehr (!) zahlreiche Buchungen – wir zählen auf Euch. Und wegen der Bedeutung des Themas gibt es dafür sogar zwei Fortbildungspunkte.
Dass wir Professor Gruber als Referenten für den VdTT gewinnen konnten freut uns sehr! Angesichts seiner weitreichenden Verbindungen, unter anderem auch im Beirat des Qualzucht Evidenz Netzwerkes (QUEN), hinterlasst Ihr mit einer regen und klugen Beteiligung eine wichtige Visitenkarte. Das fällt auf den Leumund des VdTT und damit wieder auf Euch als VdTT-Mitglieder und kompetente Tierberufler zurück.
Diese Fortbildung wendet sich an alle Mitglieder. Im Anschluss an das zweistündige Webinar wird es Zeit für eine Diskussion geben. Es gibt aus Datenschutzgründen kein Handout der Powerpoint-Präsentation. Ihr müsst deshalb eigene Notizen machen.
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